Wiener Konferenz gegen Menschenhandel 2024
MENSCHENHANDEL - EINE PRIVATANGELEGENHEIT?
Die Bekämpfung des Menschenhandels bleibt weiterhin ein globales Problem, welches eine intensive Kooperation zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren erfordert. Vor allem interdisziplinäre Zusammenarbeit und aktives Tun auf institutioneller Ebene sind dabei essentiell, weshalb die Einbeziehung von praxisbezogener Expertise und der Austausch von Praktiker:innen aus allen Bereichen des Menschenhandels von großer Bedeutung ist.
Die diesjährige Konferenz steht unter dem Thema „Menschenhandel – eine Privatangelegenheit?“. Menschenhandel ist nicht nur ein global weit verbreitetes Verbrechen, sondern auch ein persönlicher Angriff, der tief in Leben und Würde der Opfer eingreift und diese verletzt. In vielen Fällen geht diesem Angriff eine Nahebeziehung voraus. Häufig sind es Menschen aus dem persönlichen Umfeld der Opfer, die deren Vertrauen ausnutzen, oft auch aufgrund einer Abhängigkeit, die Täter:innen aufgebaut haben. Mit den Fortschritten der heutigen Zeit, insbesondere im Bereich der Technik, ändern sich die Begehungsformen sowie die Natur des Delikts, daher sind auch neue Präventionsstrategien gefragt. In vielen Aspekten des Menschenhandels, von der Prävention über die Identifizierung von Opfern, ihrer Unterstützung bei Schutz, Aufenthalt und Gerichtsverfahren, bis hin zu fairen Entschädigungen, ist es wichtig, niemanden allein zu lassen und den Anspruch an die Gesellschaft zu richten, erfolgreich Solidarität zu zeigen.
In einer Podiumsdiskussion und vier thematischen Workshops mit Opferschutzeinrichtungen, zwischenstaatlichen Institutionen, internationalen Organisationen, NGOs sowie Experten und Expertinnen wollen wir das Konferenzthema näher beleuchten. Mit den Teilnehmer:innen wird in Zuge dessen die Rolle der Zivilbevölkerung bei der Bekämpfung des Menschenhandels, die Verantwortung von Eltern bzw. Obsorgeberechtigten, „privaten“ Folgen ausbeuterischer Praktiken in Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Verantwortung und das Risiko der verdeckten Ausbeutung in Privathaushalten erörtert.
Der Kampf gegen den Menschenhandel ist seit der Gründung der Task Force Menschenhandel im Jahr 2004 ein Schwerpunkt der österreichischen Außenpolitik. Die Task Force organisiert seit 2007 in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM), der OSZE und seit einigen Jahren mit dem Fürstentum Liechtenstein die Wiener Konferenz gegen den Menschenhandel.
17. Oktober 2024
08:45 Uhr bis 20:30 Uhr
Diplomatische Akademie Wien
Favoritenstraße 15A
1040 Wien
Österreich
Austrian Task Force on Combatting Human Trafficking
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
Minoritenplatz 8
1010 Wien
anti.trafficking.conference@bmeia.gv.at