Programm
Eröffnung
Begrüßungsrede: Barbara Glück, KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Jordi Guixé Coromines, European Observatory on Memories (EUROM)
Eröffnugnsgespräch: Aba Lewit, Überlebender des KZ Mauthausen, Christian Dürr, Mauthausen Memorial
Panel 1 - Die Opfer: Befreiung, Displacement, Rückkehr, Emigration
Im Kontrast zu den nationalen Nachkriegsnarrativen: Wie erlebten die Überlebenden selbst das, was wir Befreiung nennen? Welche unterschiedlichen Muster und Strategien verfolgten sie, um entweder an ein Leben davor anzuschließen, oder ein neues Leben zu beginnen? Mit welchen Hindernissen waren sie jeweils konfrontiert? Welche Communities bildeten sich nach der Rückkehr oder in der Emigration? Kurz: Wie wäre ein Prozess der Befreiung aus Sicht der Überlebenden zu definieren und in wie weit lässt sich dieser überhaupt zu einem "Abschluss" bringen?
Vortragende: Susanne Urban, International Tracing Service (ITS) Bad Arolsen, Katja Seybold, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (SNG), Geneviève Dreyfus-Armand
Moderator: Oriol López-Badell, European Observatory on Memories (EUROM)
Mittagspause
Panel 2 - Die Täter: Flucht, Nachkriegsjustiz, Entnazifizierung, Reintegration von Tätern
Begreift man die Befreiung auch als einen Prozess des Rückbaus von im Nationalsozialismus geschaffenen sozialen, isntitutionellen und politischen Strukturen, so stellt sich für die ehemaligen Tätergesellschaften die Frage, worin dieser Prozess genau bestand, wie weit er kam und was er dagegen unangetastet ließ. Viele Täter befanden sich nach Kriegsende auf der Flucht und konnten erfolgreich untertauchen. Wie erfolgreich konnten sie sich der Verfolgung entziehen? Wer wurde angeklagt, wer verurteilt? Wer wurde nie belangt? Wie intensiv wurde die Entnazifizierung sowohl von alliierter als auch von österreichischer (deutscher) Seite aus betrieben? Wie wurden die Täter wieder in die Nachkriegsgesellschaft integriert? Und wer galt in der Nachkriegsgesellschaft überhaupt als Täter?
Vortragende: Winfried Garscha, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), William Mikkel Dack, University of Calgary, Gerald Steinacher, University of Nebraska-Lincoln
Moderator: Gregor Holzinger, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Pause
Geführter Rundgang durch den Außenbereich der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Thema: "Die Befreiung"
Treffpunkt: Platz vor dem Besucherzentrum
Ausstellungseröffnung „‚Wohin sollten wir nach der Befreiung?‘ Zwischenstationen: Displaced Persons nach 1945“
Die Ausstellung lenkt den Blick auf das Schicksal von Überlebenden der NS-Verfolgung, des Holocaust und der Zwangsarbeit, die von den Alliierten „Displaced Persons“ (DPs) genannt wurden.
Dienstag, 22.09.2015
Vortrag
Gerhard Botz, Universität Wien
Panel 3 - Der 8. Mai 1945 im Kontext nationaler Erinnerungskulturen
Der 8. Mai gilt europaweit als Tag der Befreiung vom Faschismus. In unterschiedlichen nationalen Kontexten und Erinnerungskulturen wird dieses Datum jedoch sehr unterschiedlich interpretiert. In dem Panel soll den unterschiedlichen gedenkpolitischen und -kulturellen Bedeutungen des 8. Mai in verschiedenen nationalen und regionalen Kontexten und deren – oft auch widersprüchliche – Repräsentation in der offiziellen Geschichtsschreibung, an Gedenkorten und in musealen Darstellungen nachgegangen werden. Welche unterschiedlichen Interpretationen erfährt der Begriff der Befreiung in den verschiedenen ehemals von Deutschland besetzten oder mit Deutschland kollaborierenden Ländern?
Vortragende: Stefanie Endlich, Ljiljana Radonić, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Jordi Guixé Coromines, European Observatory on Memories (EUROM)
Moderator: Christian Dürr, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Mittagspause
Panel 4 - Der 8. Mai 1945 in Österreich (Deutschland): Befreiung oder Niederlage?
In den Nachfolgestaaten des Deutschen Reiches wird das Datum der Befreiung bis heute ambivalent interpretiert. Was für die einen Befreiung war, gilt den anderen als Niederlage. Das Panel soll der Frage nachgehen, welche Formen und Inhalte das Gedenken an den 8. Mai 1945 in Österreich (und Deutschland) annimmt und wie diese sich zueinander verhalten – von Befreiungsfeiern bis Gefallenengedenken, von Antifaschismus bis Rechtsextremismus. Im Zentrum stehen dabei Fragen wie: Wer gedenkt wessen? Wer ist Opfer, wer ist Täter? Welches Bild einer postnazistischen Nachkriegsgesellschaft lässt sich daraus ableiten?
Vortragende: Heidemarie Uhl, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Willi Mernyi, Mauthausen Komitee Österreich, Andreas Peham, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW)
Moderator: Andreas Kranebitter, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Schlussworte
Pavel Tychtl, European Commission
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