Biologie und Mikrobiologie in der Wasserversorgung


Die Erforschung des Wassers und der Nachweis von Bakterien begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ist mit den Namen „Louis Pasteur“ und „Robert Koch“, den Begründern der Bakteriologie, verbunden. Der Zusammenhang von Krankheitsausbrüchen und kontaminiertem Wasser wurde erstmals in dieser Zeit festgestellt. Der erste Versuch, Einheitsverfahren für bakteriologische Wasseruntersuchungen auszuarbeiten, wurde in den USA unternommen und führte 1905 zur Schaffung von Standardmethoden, die im Prinzip auch heute noch Gültigkeit besitzen. In den letzten 2 Jahrzehnten wurden mikrobiologische Schnellmethoden (wenige Minuten bis 24 Stunden) entwickelt, um im Bedarfsfall rasche Entscheidungen über notwendige Maßnahmen zu ermöglichen.

Im Rahmen des zweitägigen Seminars werden die Grundlagen mikrobiologischer Trinkwasseruntersuchungen erläutert.

Dabei wird ein Bogen von klassischen Methoden (Koloniezählverfahren) bis hin zu modernen Schnellmethoden (z.B. Durchflusszytometrie) gespannt. All diese Methoden werden im praktischen Laborbetrieb vorgestellt und deren Ablauf demonstriert.

Nach einer Zusammenschau von relevanten Mikroorganismen, wie Bakterien und Viren, wird deren Bedeutung für die Trinkwasserqualität gemeinsam erörtert. Theoretische Grundlagen werden mit einem praktischen Teil im Labor verknüpft. Ergebnisse von mikrobiologischen Untersuchungsabläufen werden gemeinsam interpretiert und jeweilige Aussagen der unterschiedlichen Methoden verglichen. Die Interpretation von mikrobiologischen Befunden ist ebenso Teil der Praxis und wesentlich bei der Entscheidungsfindung über Maßnahmen in der Wasserversorgung.

Die Bedeutung der Nachverkeimung/biologischer Stabilität von Trinkwasser und das Biofilmbildungspotenzial werden vorgestellt und mit Hilfe von praktischen Fallbeispielen (z.B. Wartung, Inspektion von Leitungen) diskutiert. Mögliche Einflüsse von Rohrmaterialien auf die mikrobiologische Wasserqualität und tierische Kleinlebewesen in Trinkwasserversorgungssystemen werden ebenfalls behandelt. Neben den seuchenhygienisch relevanten Bakterien werden auch technologisch relevante besprochen, wie z.B. Eisen- und Manganbakterien.


ZUR BEACHTUNG: Wir machen darauf aufmerksam, dass - um eine bestmögliche Ausbildung zu sichern - die Teilnehmerzahlen für die Schulungen beschränkt sind.

Zielgruppe: Dieses Seminar richtet sich vor allem an Personal von Trinkwasserversorgungsunternehmen und Planungsbüros, an zertifizierte WassermeisterInnen sowie BehördenvertreterInnen und Installateure.

Fortbildung für: Der Besuch dieser Veranstaltung gilt für Inhaber von Wassermeister-Zertifikaten als Fortbildungsmaßnahme gemäß Punkt 10 der ÖVGW-Richtlinie W 10/1. Die Veranstaltung wird mit 15 Punkten bewertet.

Schulungsbrief: Nach der Teilnahme am Seminar erhalten die TeilnehmerInnen einen Schulungsbrief.

Datum

03.12.2019,
09:00 Uhr
bis
04.12.2019,
23:59 Uhr

Ort

Universität für Bodenkultur, Inst. für Siedlungswasserbau
Muthgasse 18
1190 Wien

Veranstalter

ÖVGW
Schubertring 14
1010 Wien
Tel.: +43 (0)1 513 15 88-20
veranstaltung@ovgw.at